Mit dem Ziel, die menschengemachte Klimaerwärmung unter 2 °C zu halten, rücken die Heizungsanlagen in deutschen Haushalten stark in den Fokus. Mit dem Beschluss des Bundestages regeln nun klare Vorgaben die erlaubte Höhe der CO2-Emissionen in den verschiedenen Branchen. Fossile Brennstoffe werden damit zunehmend weniger attraktiv, vor allem Heizöl verliert Anziehungskraft.
70 % der deutschen Haushalte nutzen Gas und Öl zur Wärmeerzeugung, viele Geräte sind veraltet und nicht besonders effizient. Deshalb sieht das Klimapaket besonders hier spezielle Regelungen vor.
Trotzdem muss man sich als Besitzer von Gas- oder Öl-Brennwertgeräten nicht direkt Sorgen machen. Die bereits bestehende Regelung zur Austauschpflicht bleibt bestehen und wird durch das Klimapaket nicht weiter verschärft. Die Lebensdauer effizienter Brennwert-Ölheizungen wird nicht beschränkt.
Der Umstieg auf erneuerbare Energien soll vorangetrieben werden, deshalb entfallen ab 2020 Förderungen für reine Brennwert-Gasheizungen und Öl- Brennwertheizungen. An vielen Standorten tritt ab 2026 ein Einbauverbot für neue Ölheizungen in Kraft. Im Hinblick auf ländliche Regionen, in denen wenig Alternativen vorhanden sind, bleiben effiziente Hybridlösungen mit Komponenten regenerativer Energien erlaubt. Die Kombination mit Solarthermie ist hier eine vielversprechende Lösung – und bereits jetzt finanziell und ökologisch empfehlenswert.
Förderungen werden nur noch dort vergeben, wo regenerative Energie genutzt werden. Besonders Hybridanlagen in Kombination mit Solarthermie profitieren von einer hohen Gesamtförderung.
Beim Austausch eines veralteten Ölkessels durch regenerative und klimafreundliche Lösungen profitieren Heizungsbesitzer besonders: Beim Umstieg von einer Ölheizung auf erneuerbare Energien winken zusätzlich 10 % Austauschprämie. Insgesamt ermöglicht dies eine Förderhöhe von bis zu 45 %, etwa in Kombination mit einer Wärmepumpe oder Hybridanlage.
Diese erzeugen wesentlich geringere Emissionen als ein Ölkessel und ermöglichen auch eine Nutzung von nachhaltigen Energieträgern wie Biogas. Sogar überschüssige elektrische Energie kann mit dem Power-to-Gas-Verfahren eingesetzt werden.Eine Gasheizung bietet also im Vergleich zur Ölheizung eine wesentlich effizientere Möglichkeit zu heizen. Zu beachten ist jedoch, dass Hybridlösungen bei der Förderung bevorzugt werden. Eine Alternative zur Hybridlösung mit guter Förderung sind die Kombinationen aus Gasheizung und erneuerbare Energien wie Solarthermie. Gerade bei Neubauten bietet sich zudem die Wärmepumpe als klimafreundliche Möglichkeit des Heizens an.
Als Anreiz für Investitionen in effiziente und nachhaltige Wärmeerzeuger soll ein neuer CO2-Preis dienen. Dieser macht ineffizienten Umgang mit Energie teurer und damit unwirtschaftlich. Nicht nur Diesel und Benzin werden damit bepreist, sämtliche fossile Energieträger verteuern sich, auch das Heizöl. Das Heizen mit Öl wird also durch das Klimapaket teurer – ein Umstieg auf effizientere Wärmeerzeuger kann sich lohnen.
Ab 2021 kommt es zu einem geschätzten Anstieg des Preises für Heizöl von etwa 0,11 € pro Liter. Der Einstiegspreis pro Tonne CO2 liegt bei 25 €. Weitere Steigerungen des Preises sind zu erwarten, bis 2025 auf etwa 55 € pro Tonne CO2. Zum Teil erfolgt eine Rückerstattung dieser Kosten an den Bürger, etwa über geringere Strompreise und weitere Mittel.
“Der Umstieg lohnt sich!”
Grund zur Besorgnis besteht für Besitzer von Ölheizungen momentan noch nicht. Sparsame Öl-Brennwertheizungen können weiterlaufen, ihre Lebensdauer wird nicht eingeschränkt. Auch die bestehende Austauschpflicht bleibt erhalten. Langfristig muss aber über einen Umstieg nachgedacht werden, denn auf Dauer werden Brennwert-Ölheizungen keine sinnvolle Investition mehr sein.
Zahlreiche Alternativen bestehen bereits, die Förderungen sind günstig – ein zeitnaher Umstieg kann sich also lohnen. Wärmepumpen werden dabei besonders gefördert, aber auch Biomasse-Heizungen (Pelett-, Scheitholz-, Hackschnitzelheizungen). Der Einsatz von Solarthermie kann zusätzlich die Effizienz von Heizanlagen steigern, auch hier findet Förderung statt.